Montag, 3. November 2008

Josef Guggenmos im November

Trübe Tage werden mit ein bißchen Lektüre von Josef Guggenmos gleich viel bunter. Ich schätze seinen Sprachwitz, seine Fabulierkunst, die geistreichen und komischen Wendungen. Also gibts jetzt hier ein Gedicht. Sprache und Musik sind schließlich nicht zu trennen. ;-)

Halb so schlemm

Es war mal eine Kateze,
die hatte so ein Gefühl.
Da sagte Doktor Gripsgrari:
"Sie haben ein e zuviel".

Er putzte seine Brille
und räusperte sich: "Ha hemm!"
Ich muss Sie operieren
das ist nur halb so schlimm."

Der Doktor nahm die Schere
und schritt zur Operation.
Die Tür war offen geblieben,
da lief das e davon.

Es rannte über die Straße,
ei guck, in Hausnummer neun.
Gripsgrari mit der Schere
kam bald drauf hinterdreun.

Er ging hinein und fragte.
"Ist hier villeicht ein e ....?"
Da saß eine Tanete,
die nähtetetete.

Margrete, die Tanete,
sie sah ihn strafend an
und sprach zu ihm: "Sie Schlimmer,
das geht Sie gar nichts an."

Sie stach ihn mit der Nadel,
der Doktor rief: "Ha hemm!"
Und ging nach Haus und sagte:
"Ist alles halb so schlemm."

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