Donnerstag, 7. Mai 2009

Applaus! Und pardon: Das wird ein Loblied auf die Kinder und ihre Eltern. Und ein Bekenntnis, weswegen ich meinen Beruf so mag :-)

Konzentrierte Zweijährige, die immer neue Ideen an den Instrumenten entwickeln, knapp 18 Monate junge Kinder, die bereits auf "lalalala" eine Melodie mitsingen, vierjährige Kids, die angeregt über Raupen diskutieren und ganz konkrete Vorstellungen entwerfen, wie "kriechen" zu vertonen sei, Babys, die im Takt auf Mamas Hand patschen: das Alles und noch viel mehr lässt mich immer wieder staunen. Manchmal haut's mich auch ganz einfach um. Besonders dann, wenn die Kinder alles um sich herum vergessen und ausschließlich musizieren. Das sind sehr kostbare Momente, und sie werden nicht weniger kostbar, weil sie sich wiederholen. Die Ernsthaftigkeit, mit der so kleine Kinder Tänze einstudieren und die an ihren Gesichtern abzulesen ist, der unbedingte Wille, etwas zu lernen, die Freude darüber, wenn es geklappt hat, der Stolz und die funkelnden Augen, das Glück darüber, dass Mama (oder Papa) alles gesehen haben und sich mitfreuen: Das prägt und vermittelt Kindern das Gefühl, in der Welt zu bestehen, in ihr einen Platz gefunden zu haben.

Diese große motorische Geschicklichkeit, die die Kinder an den Tag legen ist auch so eine Sache für sich. Klar, wer früh beginnt, erfährt sehr schnell, was man mit Klanghölzern alles anstellen kann. Wer noch weit vor dem Krabbelalter Rhythmen hört und spürt, der hat keine Hemmungen, später selbst aktiv zu werden. Und trotzdem: Was ich an Vorschlägen auch mache: Die Kinder zögern nicht, sie aufzunehmen, umzusetzen, auszuprobieren. Sie sind voller Selbstvertrauen und die liebevolle Zuwendung ihrer Mütter und Väter ermutigt sie, sich ständig neue Dinge zuzutrauen. "Geht nicht, gibt's nicht". Und wenn die verflixten Klanghölzer mal nicht so wollen, dann versucht man es eben noch einmal. Und dann geht es. Und es fühlt sich nach ein paar Minuten so an, als hätte man es schon seit ewigen Zeiten genauso und nicht anders gemacht.

Mich betört immer wieder die Innigkeit, mit der Kinder und ihre Eltern verbunden sind. Die spürbare Freude an den Kindern, das gemeinsame Lachen, hier und da ein dicker Kuss, ein Knuddeln, eine Umarmung, ein Necken. Es ist so schön, das zu sehen.
Es ist immer wieder spannend zu sehen, wie sehr Kinder sich gegenseitig beflügeln und anspornen. Je homogener eine Gruppe ist, desto ausgeprägter ist es. Dazu gehören viele Faktoren. Ein wichtiger ist zum Beispiel die Sympathie der Mütter (oder Väter, oder Großeltern) untereinander. Wenn im Laufe mehrerer Kurse Freundschaften entstehen und die Kinder während der Musikstunde viele sehr vertraute Menschen um sich herum erleben, dann trägt das ganz erheblich zum Wohlgefühl bei. Dann steigern sich Experimentierlust und Mut noch einmal. Wenn Mütter nicht allein auf ihr eigenes Kind reagieren, sondern auch mit den anderen Kindern spielen und Schabernack treiben, lassen sie eine ganz besondere Atmosphäre entstehen. Was wiederum für mich einen wunderbaren Boden bietet. In solch einer freundlichen, vertrauten und positiven Umgebung zu musizieren, das ist schon nahezu perfekt. Und von daher sage ich Euch allen einfach einmal:

Danke!

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