Mittwoch, 2. April 2008

Vorzeigekinder

Aufräumen kann Spaß machen. Zumindest dann, wenn nicht (!) das eigene Zimmer zuhaus an der Reihe ist. In den Musikspatzen-Stunden zeigen sich die Kinder oft von ihrer allerbesten Seite. Da wird freiwillig abgegeben, der ein oder andere freundliche Ratschlag in Sachen Rhythmus oder Melodie erteilt, die Instrumente werden in den Korb zurück gelegt und nicht geworfen und überhaupt ist man aufmerksam und höflich. Das ist tatsächlich so.
Ich finde es immer wieder erstaunlich, wie sozial und rücksichtsvoll sich schon kleine Kinder mit- und untereinander verhalten. Zwar gehts auch manchmal entschlossen und etwas wild zu, aber nie wird es böse oder zornig.
Besonders gut bemerkt man das, wenn die Kinder nach einer Musikeinheit aufräumen. Die Kleinen holen und bringen die benötigten Instrumente aus, bzw. in die Körbe, die ich die Mitte des Sitzkreises stelle. Da wird eifrig gewühlt, aber nicht gedrängelt. Die Kinder lassen sich vor, schauen, ob sie jemandem im Weg stehen, kehren zu ihren Müttern zurück, wenn sie vier Klanghölzer haben und helfen sich auch gegenseitig. Beim Einräumen ist es ähnlich. Klanghölzer und Rasseln werden nicht geworfen, sondern in den Korb gelegt. Wer im Eifer des Gefechts doch einmal wirft, kann sich eines Tadels aus Kindermund sicher sein. :-)
Schön ist auch diese Szene:
"Hier in den Korb!" sagt B., drei Jahre zu N., ein gutes Jahr jünger. N. schert sich da nicht darum und hält die Klanghölzer fest. Sehr fest. "Die musst du abgegeben!" versucht B. es geduldig ein zweites Mal. Wieder keine Reaktion. B., erprobt und trainiert durch ältere Geschwister, baut sich vor N. auf, beobachtet ihn ungerührt und wartet einen günstigen Moment ab. Ein Augenblick der Unaufmerksamkeit bei N., und schwupps, hat B. ihm die Klanghölzer aus den Händen genommen und mit stolzem Lächeln in den Korb zurück getan. Und N.? Schaut erstaunt, bleibt aber gefasst.

Eine andere Variante, gemeinsam aufzuräumen, ist, den Instrumentenkorb zusammen zum Schrank zu tragen. Die meisten Körbe sind klein, was die Kinder aber nicht daran hindert, sie zu viert oder fünft zu tragen. Eine kompliziertere Angelegenheit, wird aber stets mit Bravour gemeistert. Die Größeren geben das Tempo vor, was den Kleineren nicht immer behagt, aber am Schluss sind doch alle zufrieden. Dabei sein ist halt alles! :-)

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